Moodle für absolute Anfänger

Hinter dem dem kleinen Wort Moodle verbirgt sich eine internetbasierte Lernplattform, die jeder Lehrer in seinem Unterricht einfach und flexibel nutzen kann. Ob den Schülern Links auf Internetseiten, Dokumente oder Filme zugänglich gemacht werden sollen, ob sie Tests oder komplexe Aufgaben lösen müssen oder mit Schülern einer Partnerschule diskutieren möchten, Moodle macht all das auf einfache Weise möglich.

Warum ist der Einsatz von Moodle sinnvoll?

In zwei wesentlichen Bereichen ist der Einsatz von Moodle dabei interessant und wichtig. Zum einen lässt sich die private Zeit von Schülern, die immer deutlicher auch an Computer und neuere Medienangebote gebunden ist, mit einem System wie Moodle für fachliche Zwecke nutzen. Zum anderen ermöglicht Moodle aber eine integrierende Einbindung sämtlicher in der Vermittlung historischen Geschehens verwendeter Medien (Texte, Filme, Tondokument, Fotos, historischer Gemälde, Karten) in einem übersichtlichen und einfach zu verwendendem System, mit dem Bezüge etwa zwischen Texten und Filmen gut und überzeugend dargestellt werden können. Zudem bleiben sämtliche eingestellte Materialien für die Schüler langfristig auch für die Nachbereitung verfügbar. Schließlich ermöglicht Moodle durch die zahlreichen kooperativen Aktivitäten (etwa die gemeinsame Arbeit an einem Text oder die Diskussion in Foren) spezifisch historische Herangehensweisen an diese Materialien.

Materialien anbieten, Aktivitäten einfordern

Wenn ein Moodle-Kurs erstellt wird, enthält er zunächst keine Inhalte, aber er bietet – wie Hilbert Meyer es für reale Unterrichtsräume vorsieht – eine vorbereitete Umgebung, in der eine überzeugende Grundstruktur eine übersichtliche, verlässliche Ordnung bietet, die den Schülern bei regelmäßiger Nutzung die Orientierung erleichtert. Die Inhalte für den Kurs kann jeder Lehrer selbst zusammenstellen und so die Kursschablone mit Bildern oder Karten, Texten und Informationen individuell gestalten und füllen. Dabei kann er einerseits Materialien einstellen, andererseits den Schülern Aktivitäten ermöglichen.

Nutzerabhängige Zugangsberechtigung

Diese Inhalte sind bei Moodle nur für zugelassene Nutzer zugänglich. Wollen Schüler die Materialien nutzen, müssen sie sich mit ihrem Namen anmelden und können nur dann in den Kurs, wenn der Lehrer ihnen den Zugang ermöglicht.

Materialien einstellen

Um in Moodle Materialien zur Verfügung zu stellen, muss der Unterrichtende lediglich den Block im Kurs auswählen, den er mit Inhalt füllen möchte. Dort kann ein Link eingefügt werden, der dann auf eine Quelle oder einen Sekundärtext (als PDF oder auch im Word-Format), auf historische Karten, Gemälde oder Fotografien, einen Film (etwa in der ZDF-Mediathek), eine Brandt-Rede, das Lied „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien“ oder etwa eine schöne Animation zu Napoleons Kriegstaktik verweist; alle Medien lassen sich im Kurs abspielen, sind damit an einer zentralen Stelle für alle verfügbar. Auch Internetseiten mit historischen Materialien (etwa eine Seite des LeMo-Seite des Deutschen Historischen Museums oder Auszüge aus den Informationen zur Politischen Bildung) können so höchst komfortabel eingebunden werden. Dabei können diese Materialien entweder vom Lehrer im Bereich eines Kurses hochgeladen werden oder es wird einfach auf andere Internetressourcen verlinkt.

Aktivitäten einfordern

Seine eigentlichen Stärken entfaltet Moodle aber erst bei Nutzung der zahlreichen Aktivitäten. Schülern können etwa Aufgaben gestellt werden, die sie (z.B. als Hausaufgabe) schriftlich bearbeiten müssen. Man kann ihnen ermöglichen Dateien (etwa eine Präsentation) hochzuladen. Der Lehrer hat damit einfachen Zugriff auf alle Arbeitsergebnisse, kann diese online benoten, die Schüler sehen jeweils nur ihre eigenen Arbeitsergebnisse und ihre Bewertungen.

Will man hingegen, dass Schüler auch die Ergebnisse ihrer Mitschüler sehen oder miteinander an einem Thema arbeiten, kann man sie in Gruppen einteilen und gemeinsam an Wikis arbeiten lassen. Auch die Arbeit in Foren kann kooperatives Arbeiten sinnvoll initiieren. Ein digitales Glossar, in dem historische Fachbegriffe im Verlauf einer Unterrichtssequenz gesammelt und von den Schülern erklärt werden sollen, rundet diesen Bereich ab.

Sollen die Schüler Schritt für Schritt einen Themenbereich erarbeiten, will man ihnen eventuell eine individualisierte Arbeitstiefe ermöglichen, lässt sich das mit Hilfe einer Lektion einfach realisieren.

Zudem stellt Moodle dem Pädagogen eine Test-Funktion zur Verfügung, die verschiedenste Frage- und Antwortmöglichkeiten erlaubt, vom einfachen Multiple-Choice-Test, die automatisch ausgewertet werden können, bis hin zu echten Freitext-Antworten, deren Bewertung noch vom Unterrichtenden vorgenommen werden muss. Will man bestehende Online-Aufgaben (sog. Hotpotatoes) übernehmen, lassen sich diese in den Kurs integrieren, Schülerergebnisse bekommt der Lehrer dann auch angezeigt.

Schließlich sei das Feedback-Formular erwähnt, mit dem zu allen Fragen und Themenbereichen die Rückmeldung der Schüler eingeholt werden kann. Die übersichtliche und strukturierte Auswertung für den Lehrer übernimmt dabei Moodle.

Moodle regelt den Zugang zum Kurs so, wie der Lehrer es einstellt, das heißt, dass nur diejenigen Zugang haben, denen der Lehrer es vorher gestattet hat. Auch Sie müssen sich deshalb anmelden. Sie sehen diesen Kurs dann aus der Sicht eines Schülers, Sie dürfen alle Funktionen auch jederzeit aus Schülersicht ausprobieren.

Links

Weitere Informationen erhalten Sie im kostenlosen und trotzdem guten eBook „Am Anfang steht der leere Kurs“.

Sehr empfehlenswert ist der Moodle-Selbstlernkurs des österreichischen EduMoodle. Hier lernen Sie alle Aspekte von A-Z!

Eine gute Einführung in Moodlefindet sich auch bei der Lehrerfortbildung Baden-Württemberg.

Auf den Demoseiten der Lehrerfortbildung in Baden-Württemberg lassen sich auch gezippte Kurse herunterladen. Auch in der Schaubude des Landesamts für Pädagogik und Medien lassen sich Kurse ansehen und (jeweils im Kurs) herunterladen (Anmeldung erforderlich).

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