Unterrichtsergebnisse digital und multimedial organisieren und dokumentieren

In diesem Workshop lernen die Kolleginnen und Kollegen, von der Grundschule bis zum ZfsL, wie sich auf einfache Art und Weise Ergbebnisse dokumentieren lassen. Zentral ist dabei immer die extrem einfach zu nutzende App BookCreator, die sich sowohl als App für das iPad, aber auch – im Chromebrowser – als Online-Variante auf allen Tablets und Notebooks nutzen lässt (egal, ob Windows oder Android).

Immer wieder werde ich gebeten, die Ideen und Materialien, die im Laufe der Workshops im Bezug auf die Nutzung des BookCreator genannt werden, noch einmal zusammengefasst darzustellen, was ich hiermit versuche.

Ergebnissicherung bei der Gruppenarbeit – ein Beispiel

Grundsätzlich lässt sich mit Hilfe der App und 6-7 iPads oder Notebooks in einem Kurs oder einer Klasse sehr leicht die Ergebnissicherung einer arbeitsteiligen Gruppenarbeit organisieren, etwa wenn Steckbriefe zu verschiedenen Ländern in Asien erstellt werden:

  1. Schritt: SuS erarbeiten mit Hilfe verschiedener Onlinematerialien (wie etwa diese) und Offline-Materialien und in einem vorgegebenen Rahmen (etwa orientiert an diesem Arbeitsblatt, wobei das aus meiner Sicht etwas lahm ist) einen Steckbrief auf mehreren Seiten im BookCreater zu einem bestimmten asiatischen Land.
  2. Schritt: Wichtige weiterführende Seiten können als Link integriert werden, eine Karte des Landes, Youtube-Videos usw. über die „Einbetten-Funktion“ eingebaut werden.
  3. Schritt: Die erarbeiteten Steckbriefe werden auf einem iPad, z.B. dem Lehrergerät gesammelt und dann zu einem Asien-Buch zusammengeführt werden, das genauso einfach auch wieder mit SuS geteilt bzw. sogar online veröffentlicht werden kann.

Konkrete Unterrichtsideen für die Nutzung des BookCreators

  • Im Fremdsprachenunterricht lassen sich sehr einfach Bücher erstellen, etwa mit Fotos von Sehenswürdigkeiten aus London (von Pixabay, Photosforclass oder selbst gemacht), die dann beschrieben werden – als Text aber auch mit einer Audioaufnahme, das geht natürlich auch schon in der Grundschule,
  • Szenen aus einem Roman oder Jugendbuch können einfach nachgestellt, fotografiert und mit der Comic-Funktionaliät mit Sprechblasen versehen werden,
  • historische Figuren können mit Hilfe von Fotos integriert werden und Sprechblasen mit Aussagen bzw. Gedankenblasen mit nicht geäußerten Meinungen verdeutlicht werden,
  • Experimente im naturwissenschaftlichen Unterricht können gefilmt, fotografiert und dokumentiert werden. Dabei können z.B. diese Hinweise für die Erstellung eines Versuchsprotokolls genutzt werden,
  • im Deutsch-Unterricht, aber auch in den Fremdsprachen können mit dem BookCreator Gedichtbände angelegt werden, in denen die Gedichte als Text, aber auch als Audio oder vielleicht sogar als StopMotion-Film zu finden sind,
  • für den Geschichtsunterricht lassen sich historische Bauwerke, Denkmäler, Lernorte vor Ort dokumentieren, um dann im BookCreator in einen sinnvollen Kontext eingebaut zu werden,
  • fotografische Sammlungen von Pflanzen im Wald, die sogar mit der App PlantNet oder Flora Incognita (auch für Android) bestimmt werden können, lassen sich sehr leicht erstellen,
  • Steckbriefe von Tieren, die während eines Zoobesuchs fotografiert wurden oder mit Hilfe der App Eugene’s Pets bzw. Zoo Kazam per Augmented Reality in den Raum geholt und dann abgelichtet worden sind, sind leicht zu erstellen,
  • auch Tierbeschreibungen könnten so leicht zu einem Tierbuch zusammengestellt werden (die Idee stammt von Bob Blume, aber ich weiß nicht mehr, wo ich sie finde),
  • im Kunstunterricht können im Museum Kunstwerke fotografiert und dokumentiert werden,
  • im sozialwissenschaftlichen Unterricht können Interviews, natürlich mit Zustimmung der Interviewten, im BookCreator in einen größeren Kontext eingeordnet werden, egal, ob als Audio-Datei oder als Video,
  • auch ein Vokabel-Heft mit dem BookCreator ist denkbar, lassen sich doch Wörter und Bilder, aber eben auch Audios einführen (wenn die neue Funktion AutoDraw vollständig integriert ist, wird einem dies sogar noch leichter gemacht),
  • schließlich lässt sich mit dem BookCreator auch ganz einfach ein Heft führen, falls SuS ein eigenes Gerät zur Verfügung haben.

BookCreator-Bücher als vorbereitete Arbeitsmaterialien

Zudem lassen sich natürlich durch den Lehrenden auch schon vorbereitete BookCreator-Bücher erstellen, die dann von den Kindern mit Inhalt gefüllt werden können. Zum Beispiel können mit der Comic-Variante ganz einfach Bilder und Audios von fremdsprachigen Vokabeln, in verschiedenen Varianten erstellen oder Tiersteckbriefe, wie in den Büchern von Steffi Maurer, die noch dazu unter einer freien Lizenz von jedem benutzt werden können.

Sie stellt dabei auch sehr schöne Materialien zum Rechnen mit Hilfe des BookCreators zur Verfügung, etwa zum Einmaleins.

Bitte beachten Sie, dass Sie diese Materialien mit dem BookCreator öffnen müssen.

Dieses wunderbare Buch hat Mr. Tee erstellt und stellt es auch zum Download als eBook zur Verfügung. Hier werden die wichtigsten Funktionen des BookCreators einfach und gut zusammengefasst erklärt, letzten Endes stellt das Buch sogar einen Selbstlernkurs für den BookCreator dar. In seinem Padlet finden sich darüber hinaus auch viele weitere Ideen und Links zu Projekten, die mit Hilfe des BookCreators umgesetzt wurden.

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(Nicht nur) Schulbücher mit dem iPad nutzen

Das iPad stellt jedem Nutzer eine kostenlose Lese-App, iBooks zur Verfügung. Mit dieser App lassen sich Bücher kaufen, aber auch Bücher, die kostenlos im Netz zur Verfügung stehen, problemlos lesen. Für den Deutsch- und Sprachunterricht ist es zudem praktisch, dass man die Schülerinnen und Schüler ohne großen Aufwand in zahlreiche Bücher „hineinlesen“ lassen kann, weil im Store – auch ohne Anmeldung – kostenlose, meist erste Kapitel zur Verfügung stehen.

Inzwischen gibt es im Apple-Store sogar einige Schulbücher, teils von Kollegen erstellt, teils von Verlagen, so z.B. das gelungene interaktive Geografie-Schulbuch des Westermann-Verlags.

Allerdings lassen sich auch alle PDFs und kostenlos verfügbare ePubs mit der App iBooks lesen. ePubs haben dabei den Vorteil, dass sich in diesen auch Markierungen und Notizen vornehmen lassen. PDFs lassen sich aber mit dem Programm Calibre in ePubs umwandeln.

Tipp: Kostenlose Gutenberg-Bücher in ePubs umwandeln lassen

Wer die Seite des Projekt Gutenbergs kennt, auf der tausende copyright-freie Werke kostenlos verfügbar sind, freut sich vielleicht über die geniale Internetseite epub2go.eu auf der sich kinderleicht aus jedem Gutenberg-Buch ein auf dem iPad lesbares ePub erstellen lässt.

Selbst Bücher erstellen

Natürlich lassen sich auch Bücher mit entsprechenden Programmen auf dem iPad erstellen, am einfachsten sicher mit dem allseits beliebten BookCreator, am ausgefeiltesten mit dem Creative Book Builder. Will man professionelle Bücher für iBooks selbst erstellen, kann man das iMac-Programm iBook author (für Windows nicht verfügbar) nutzen, mit dem sich verschiedenste Projekte verwirklichen lassen.

Von allen Verlagen gemeinsam: Die digitale Schulbuch-App

„Deutsche Bildungsmedienhersteller bieten seit dem Schuljahr 2012/13 digitale Schulbuchversionen, parallel zu einer schon zuvor bestehenden digitalen Produktpalette, an. Die Bücher aller beteiligten Verlage können über die Plattform „Digitale Schulbücher“abgerufen werden. Sie sind in einem einheitlichen Format offline und online verfügbar. Als App stehen die digitalen Schulbücher sowohl für dasiPad als auch für AndroidTablets zur Verfügung.“ (wikipedia.de)

Allerdings ist die App tatsächlich nicht sehr komfortabel. Verständlich zwar, dass die Rechte an den gekauften bzw. geliehenen Schulbüchern nach 400 Tagen ablaufen – schließlich gibt dann ein Kind das Buch in der Schule auch spätestens zurück -, aber dass man auch als Lehrer nach 400 Tagen keinen Zugriff mehr auf die Bücher hat, stört doch sehr. Außerdem muss man sich jedes Mal anmelden, was auf Dauer Nerven und Zeit kostet.

Die Bücher, die man gekauft hat und für die es eine Onlineversion gibt, haben i.d.R. einen Schlüssel eingedruckt. Unpraktischerweise muss man diesen Schlüssel allerdings erst auf der Seite des Verlags eingeben oder man bekommt den Schlüssel per Mail zugesandt. Diese Codes lassen sich in der App allerdings nicht eintragen, dazu muss man die Webpage aufsuchen.

5958581666Sind Bücher als Klassen- oder Jahrgangssätze in der Schule eingeführt, lässt sich über den Online-Store des jeweiligen Verlags auch mit etwas Aufwand ein Schul- bzw. Klassensatz an Codes erwerben.

Der Vorteil der App, deren Zukunft mir ungewiss erscheint, ist m.E. vor allem für die Nutzer gegeben, denn hier ließen sich Bücher aller Verlage auf einer Plattform nutzen. Das wäre praktisch!

Eigenentwicklungen der Verlage: Scook und BiBox

Inzwischen haben jedoch einige Verlage eigene Systeme herausgebracht die, wie Cornelsens Scook, zumindest beim Erwerb der Bücher erheblich leichter zu bedienen sind. Besitzt man das Buch, darf man es unbürokratisch auch auf sein iPad laden. Hier gibt es auch eine passende App.

Die Westermann-Gruppe setzt wiederum auf ein eigenes System, die sogenannte Bibox. Hier ist die App momentan allerdings noch nicht verfügbar, obwohl diese im Shop des Verlags schon angepriesen wird. Im Browser kann man auf dem Tablet nicht auf die Inhalte zugreifen (flash).

Beide Systeme funktionieren tadellos und sind insgesamt übersichtlicher, sind aber in der Funktionalität z.T. noch eingeschränkt. Nachteil der verlagseigenen Apps ist, dass sich die Nutzer, sowohl Lehrer als auch Schüler in verschiedenen Apps und Anwendungen zurechtfinden müssen.

Überwachtes Lesen: die Kindle-App

Eine weitere Leseapp für das iPad ist die KindleApp, mit der sich sämtliche Bücher für Amazons Lesegeräte auch auf dem iPad lesen lassen. So lassen sich bereits als ePub vorbereitete kostenlose Bücher von der Amazon-Seite nach dem kostenlosen „Kauf“ einfach in die Kindle-App übertragen. Recht komfortabel, aber Vorsicht: Amazon analysiert das Leseverhalten der Nutzer. Aus datenschutzrechtlichen Gründen halte ich die App daher für die Schule für nicht geeignet.

Bücher aus der Stadtbücherei: Onleihe und der Bluefire-Reader

4017188681Kostenlose Bücher kann man aber auch auf klassischem Wege auf sein iPad bekommen, indem man seine Stadt-Bücherei aufsucht. Die Büchereien im Rhein-Kreis Neuss (Neuss, Dormagen,  Grevenbroich) bieten diese sogenannte Onleihe durchweg an. Ist man einmal angemeldet, lassen sich z.B. Jugendbücher oder Sachbücher über die App Onleihe auf das eigene iPad laden.

Etwas umständlich ist es, dass man zum Lesen einen weiteren Reader, nämlich am einfachsten die App BluefireReader, benötigt. Um nachzuweisen, dass man über das Recht verfügt, das Buch lesen zu dürfen, muss sich zudem eine AdobeID zulegen, um die Bücher der Bibliotheken lesen zu können. Diese ID muss einmalig im Bluefire-Reader eingetragen werden (sogenanntes DRM).

Nach Ende der Leihfrist sind die Bücher auf dem iPad nicht mehr zu lesen. Weitere Erklärungen zur Onleihe sind hier zu finden. Kosten für eine verspätete Rückgabe können so nicht entstehen.