Lehrerfortbildung: Digitale Medien im Geschichtsunterricht sinnvoll nutzen

Die Fortbildung zum Einsatz digitaler Medien im Geschichtsunterricht gliedert sich in zwei Teile. Nach einer allgemeinen Einführung unter Nutzung des TPCK-Modells bezogen auf das Fach, sollen im ersten Teil übersichtsartig wichtige Internetangebote für das Fach Geschichte präsentiert werden.

Wichtige Seiten und Angebote

Zur Präsentation und zum Nachlesen für die Fortbildungsteilnehmer habe ich eine Übersichtsseite mit Hilfe von Adobe Spark Pages erstellt. Auf dieser Seite werden sämtliche allgemeinen Angebote, also Quellen, Materialien, Filme, Spiele usw. zusammen gefasst:

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Auf einer zweiten Seite finden sich weitere Angebote, die sich mit speziellen Themen- und Aufgabenbereichen des Faches beschäftigen. Hier werden nur Seiten gesammelt, die sich jeweils mit einem Thema beschäftigen, von Luther bis zum Mauerbau:

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Konkrete Nutzung digitaler Tools im Geschichtsunterricht

Im Unterricht lassen sich diese Seiten nutzen, allerdings gibt es auch viele Apps, die nicht spezifisch für das Fach Geschichte entwickelt wurden, die aber nichtsdestotrotz sehr gut in den Fachunterricht integriert werden können. Schließlich sollen alle Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien auf der Basis des neuen Medienkompetenzrahmens des Landes NRW IN DEN FÄCHERN und nicht etwa in einem Fach Medienkunde entwickelt werden. Daher habe ich für den zweiten Teil der Fortbildung konkrete Aufgabenstellungen aus dem und für den Unterricht zusammengestellt, mit deren Hilfe man digitale Medien in der konkreten unterrichtlichen Arbeit im Fach Geschichte nutzen kann. Diese Aufgabenstellungen werden ergänzt und verändert werden. Anhand dieser Aufgabenstellungen werden in einer Art Workshop die einzelnen Apps vorgestellt und durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – je nach Länge der Veranstaltung – getestet und auf ihre Nutzbarkeit für den Unterricht geprüft. Die bisher entwickelten Aufgabenstellungen finden sich hier:

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Beitragsbild: unsplash-logorawpixel – alle anderen Bildrechte nach einem Klick auf das Bild am Seitenende.

Neue Methode zur kooperativen Erschließung von Videos: reziproke Filmauswertung

Immer wieder höre ich es von Kollegen: Wenn die Schülerinnen und Schüler sich immer nur Videos ansehen statt zu lesen, dann werden sie zu dummen Konsumenten und gar nicht verstehen, worum es inhaltlich wirklich geht. Aber:

„Durch das reine Zuhören (und Lesen) lernen nur rund zehn Prozent der Jungs“, sagt der Erziehungswissenschaftler Peter Struck.

Schon beim Lesen ist die Aufgabe „Lies den Text durch!“ definitiv weder zielführend noch produktiv. Daher verwende ich im Unterricht häufiger das reziproke Lesen, das mit Hilfe von verschiedenen Phasen und Schritten dabei hilft einen Text kooperativ und kommunikativ auseinander zu nehmen. Dazu verwende ich standardmäßig diese Vorlage.

 

Andere Aufgaben für anderen Kontext

Im Geschichtsunterricht möchte ich die Fragen allerdings gerne etwas anders stellen und habe mir daher eine andere Vorlage erstellt, mit der sich Texte zu historischen Zusammenhängen definitiv besser erarbeiten lassen:

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Neu: Kooperatives Filme-Schauen mit dem Smartphone

Seit an unserer Schule Schülerinnen und Schüler das Wlan nutzen dürfen, probiere ich aber auch eine neu von mir entwickelte Methode aus, die reziproke Video-Auswertung. 

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Dazu werden die verwendeten Filme – die den Schülern per QR-Code zugänglich gemacht werden können – mit Hilfe eines Learningapps-Tools (oder auch mit H5P) in kleine Häppchen unterteilt (so wie ich es hier für eine Fortbildung einmal gemacht habe).

Ablauf des Video-Schauens

Die Schülerinnen und Schülern schauen sich nun in der ersten Phase das erste Häppchen an und erledigen dabei ihren Arbeitsauftrag. In der zweiten Phase müssen sie dann gemeinsam den entsprechenden Arbeitsauftrag KOOPERATIV erledigen. Dann wird das Blatt einmal im Uhrzeigersinn gedreht, die Rollen in der Gruppe wechseln und jeder schaut sich den nächsten Abschnitt an. Und so geht es weiter, bis alle Abschnitte gemeinsam erschlossen wurden.

Voraussetzungen

Die wichtigste Voraussetzung für das Funktionieren dieser Methode ist übrigens eine gute und stabile Internet-Verbindung, denn alle Schülerinnen und Schüler schauen gleichzeitig, aber doch in individuellem Tempo Videos. Und natürlich braucht jeder sein eigenes digitales Endgerät und Kopfhörer!

Übrigens lässt sich natürlich auch eine arbeitsteilige Gruppenarbeit auf diese Weise organisieren. Die Videos in Abschnitte zu unterteilen ist dann allerdings etwas aufwändiger.

PDFs als Open Educational Ressource zum Download

 

Das „Global OER Logo“ von Jonathas Mello unter CC BY 3.0
Das „Global OER Logo“ von Jonathas Mello unter CC BY 3.0

Damit sich Tobias Raues Wunsch erfüllt, kann man sich hier die fertigen PDFs downloaden und ausprobieren. Am Besten einfach jeweils sieben mal (für 28 Schülerinnen und Schüler) laminieren. Weitere Schülerinnen und Schüler sind bei mir immer Teil eines Zweierteams.

Reziproke Filmauswertung – PDF

Gerne komme ich auch dem Wunsch von André Hermes nach.

 

 

Hier findet ihr Vorlage für das reziproke Lernen (Lesen/Videoschauen), die sich allerdings nur mit Pages bearbeiten lässt (auf dem iPad oder dem Mac also). Notfalls kann man das aber auch auf einem Windows-Rechner online. Ich würde mich freuen, wenn ihr sämtliche neu erstellten Inhalte wieder hier auf der Seite in den Kommentaren als OER-Material verlinkt.

Tablets in der Grundschule nutzen?

In diesem Blogeintrag wird der Ablauf einer ganztägigen Kollegiumsfortbildung als Einstieg zur unterrichtlichen Nutzung des iPads dokumentiert und mit zahlreichen Querverweisen auf Apps und Materialien versehen.

Wird im Rahmen einer Fortbildung der Umgang mit Tablets im Unterricht eingeübt, müssen natürlich – je nach Vorbildung der Teilnehmer – einige grundlegende Erklärungen erfolgen. Dies lässt sich relativ einfach mithilfe des Buches „Unterrichten mit iPads“ der Didaktikerin Nina Ulrich bewerkstelligen, das damit auch zur weiterarbeiten empfohlen werden kann.

Ausgehend von den Kernkompetenzen in verschiedenen Lehrplänen der Grundschule …

In den Grundschullehrplänen des Landes finden sich zum Beispiel die folgenden Kompetenzerwartungen:

Deutsch
  • Schülerinnen und Schüler nutzen Medien zum Gestalten eigener Medienbeiträge. (S. 33)
  • Schülerinnen und Schüler gestalten sprechend und darstellend Texte (auch) auswendig […]. (S. 32)
  • Schülerinnen und Schüler versetzen sich in eine Rolle und gestalten sie sprecherisch, gestisch und mimisch. (S. 29)
Sachunterricht:
  • Schülerinnen und Schüler recherchieren mit/in Medien (z.B. Internet, Bibliothek) und nutzen die Informationen für eine Präsentation. (S. 50)
Kunst:
  • Schülerinnen und Schüler nutzen Kameras [für] Dokumentationen in Gestaltungs- und Präsentationszusammen-hängen, Klassenaufführungen und Projekttagen (z.B. fotografieren und videografieren). (S. 107)
Englisch:
  • Schülerinnen und Schüler verfassen kurze Texte durch das Zusammenfügen bzw. Ergänzen von vorgegebenen Satzelementen oder Textbausteinen (z. B. Elfchen, Christmas cards, Geburtstagskarten, Postkarten, „Steckbriefe“ von Personen oder Dingen, mini stories). (S. 79)
Musik:
  • Schülerinnen und Schüler halten Klangergebnisse auf Tonträgern fest und reflektieren sie kritisch. (S. 92)

… kann dann die sinnvolle Nutzung der App Book Creator vorgestellt werden.

Rund um den Book Creator

Dazu können die Teilnehmer der Fortbildung sich live und vor Ort (um Missverständniss zu vermeiden) auf die Suche nach herbstlichen Impressionen machen:

  • bunte Blätter verschiedene Baumarten,
  • Zeitlupenaufnahmen von fallendem Laub,
  • Zeitraffer-Aufnahmen einer kriechenden Schnecke
  • und so weiter.

Mit diesen selbst produzierten Inhalten kann nun nach und nach ein Buch oder eine Comicsequenz im BookCreator gefüllt werden. In diesem Zusammenhang werden sämtliche Funktionalitäten des BookCreators vorgestellt.

Anschließend können weitere Apps in den Blick genommen werden, mit deren Hilfe zum Beispiel ein Herbst-Gedicht oder eine herbstliche Dialogsequenz aufgenommen werden können. Dazu kann man Tellagami (hier als kostenpflichtige EDU-Version mit allen Zusatzoptionen inklusive, z.Zt. 5,49€) oder aber PuppetPals verwenden.

Zusatzfunktionen en passant erklären und ausprobieren

Zwischendurch werden weitere grundlegende Funktionen des iPads unmittelbar genutzt, zum Beispiel AirPlay, um die Ergebnisse gemeinsam zu sichten oder Air Drop, mit dessen Hilfe die Ergebnisse auf dem Lehrerrechner gesammelt und zu einem gemeinsamen Buch zusammengestellt werden können. Auch die Weitergabe von Bildern mit Hilfe der Share-Funktion wird in diesem Zusammenhang kurz als Basiswissen wiederholt.

StopMotion-Filme – Gedichte aktiv umsetzen

In einem zweiten Teil, der häufig nach der Mittagspause im Suppenkoma liegt, wird den Teilnehmern in einem kurzen Überblick der Umgang mit der App StopMotion Studio. Die wichtigsten Funktionen zum Umgang mit diesem Programm finden Sie in meinem Blogbeitrag: Film ab: Stop-Motion-Filme mit dem iPad im Unterricht erstellen

Dieses Mal ging es darum eine Auswahl von Gedichten ganz lehrplankonform kreativ umsetzen zu können. Ob mit Lego-Figuren, Russischbrot, Nudelbuchstaben oder dem Bären-Schule-Set von Haribo, relativ schnell kommen die Teilnehmer so zu respektablen Ergebnissen.

Dabei entstanden Filme zu Eugen Gomringers Gedicht Wind, zu Frank Endrikats „Wühlmaus“ oder zu Ernst Jandls „Im Park“, insgesamt sehr schöne Umsetzungen. Hier können Sie die entstandenen Videos ansehen: „Wind“, „Wühlmaus“ sowie „Im Park“

 

Die fertigen Filme lassen sich anschließend nicht nur in iMovie schneiden und vertonen, sondern sie können selbstverständlich auch in das eigene BookCreator-Buch importiert und somit Teil des eigenen Portfolios werden.

Alternativ kann auch gezeigt werden, wie mit der App Garage Band auf einfachste Weise ein Hörspiel oder ein Podcast produziert werden kann, z.B. mit Hilfe des kostenlosen didaktischen Materials: Ein Märchen spielen, sprechen, lesen – Lerneinheit mit Unterrichtsmaterial und didaktischen Anregungen (Auditorix).

Beispielhafte Apps zum individuellen Arbeiten

Abschließend werden verschiedene Apps aus dem Bereich Deutsch als Zweitsprache (Einstieg Deutsch – kostenlos, MultiDingsda- teuer), Mathematik (SliceFractionsKönig der Mathematik, MathFight), dem Fach Sachkunde (Google Earth, Erde 3-D, Wo liegt das?) als Möglichkeit für individualisierendes Arbeiten im Unterricht kurz vorgestellt.

Weitere Hinweise auf Apps

Als Übersicht über zu verwendende Apps eignet sich das Papier der Medienberatung Steinfurt, sowie die kollektiv erstellte Übersicht über sämtliche Apps, die für den Unterricht geeignet sind (auch für Android und Windows Tablets), die vor einiger Zeit auf diesem Blog gestartet wurde.

Wie setze ich digitale Medien lernförderlich in meinem Unterricht ein? In Schülerhand!

Im neuen Kerncurriculum für Referendarinnen und Referendare im Land NRW, das ab 2.9.2016 gilt, wird von ihnen die selbstreflexive Frage erwartet:

Wie setze ich (digitale) Medien lernförderlich in meinem Unterricht ein?

Das „Digitale“ steht wirklich in Klammern und Medien an sich waren wohl immer schon unverzichtbar. Dort steht auch: Lehrerinnen und Lehrer – ob nur für sich oder für die Schülerinnen und Schüler bleibt offen –  …

integrieren moderne Informations- und Kommunikationstechnologien didaktisch sinnvoll und reflektieren den eigenen Medieneinsatz

Immerhin wird auch die Frage aufgeworfen:

Was muss ich über die Mediengewohnheiten meiner Schülerinnen und Schüler wissen?

Und an anderer Stelle:

Wie kann ich mit Kolleginnen und Kollegen unter Nutzung von digitalen Medien kooperieren, sowie Unterricht und Beratung kontinuierlich und systematisch weiterentwickeln?

Genau genommen stellt sich für mich hier als zentrale Frage, was dieses Curriculum will:

Muss ich als Unterrichtender digitale Medien nutzen oder sollen meine Schülerinnen und Schüler digitale Medien nutzen?

Meine These: Mit diesem Kerncurriculum wird von Referendaren keine Unterrichtsplanung erwartet, die den Einsatz digitaler Medien durch Schülerinnen und Schüler voraussetzt. Die handlungs- und produktionsorientierten Chancen, die Digitales bietet, müssen nicht ausgeschöpft werden. Auch die im Kerncurriculum sehr wohl geforderte Individualisierung von Unterricht muss nicht mit Hilfe digitaler Medien ausgeschöpft werden.

Dieses Kerncurriculum greift zu kurz, insbesondere dann, wenn man sich ansieht, was die Österreicher von ihren Lehrern verlangen.

Nett: Digitale Geräte in der Hand des Lehrers

In der Hand des Lehrers ist das digitale Medium nicht unbedingt mehr als Tafel, DVD-Player und Fernseher. Als Lehrer kann ich ganz wunderbar mit Hilfe der digitalen Tafel oder mit iPad und Beamer meine persönliche Präsentationskompetenz ausbauen. Ich kann Filme zeigen, die ich bei EDMOND heruntergeladen habe oder bei Youtube finde, ich kann lehrerzentriert Powerpoints zeigen, Schülerarbeiten fotografieren und für alle sichtbar korrigieren (naja), das Tablet als Dokumentenkamera nutzen, Arbeitsblätter ausfüllen. Ich kann mit OneNote oder mit Goodnotes Tafelbilder (vor oder während der Stunde) entwerfen, ich kann Fotos zeigen und Audios vorspielen, ich kann sogar auslosen lassen, welcher Schüler vorträgt. Alles für mich unverzichtbar und praktisch, allerdings hat bei diesem Szenario noch kein Schüler ein digitales Medium benutzt. 

Schön: Interaktive Nutzung digitaler Medien

Nutzt man im Unterricht digitale Medien, um mit den Schülerinnen und Schülern in interaktiven Austausch zu kommen, ist man einen Schritt weiter. Ob Kahoot oder Nearpod, eine Lernplattform wie Moodle oder die Kombination aus analogen und digitalen Medien mit Hilfe von QR-Codes: Lehrer planen interaktive Materialien und die Schülerinnen und Schüler können sie nutzen. Und: Auch Schülerinnen und Schüler können den Beamer nutzen, um eigene Ergebnisse zu präsentieren!

Schöner: Rezeptive Nutzung digitaler Medien – Recherche im Netz

Die erste Idee, die viele bei der Nutzung digitaler Endgeräte im Unterricht haben, ist die Recherche. Ein wichtiger Faktor, sicher. Es lassen sich Vokabeln nachschlagen (z.B. mit dem kostenlos Pons-Wörterbuch) und sogar vorlesen. Lexika für alle Fächer und Altersgruppen sind zur Genüge zu finden. Großartige Seiten wie das Lebendige Museum (DHM) können für den Oberstufenunterricht beinahe das Geschichtsbuch ersetzen. Klug durchdachte Angebote wie SEGU-Geschichte ermöglichen völlig neue Formen der Nutzung von Internetangeboten für den Unterricht. Das Smartphone wird zum Kulturzugangsgerät.

Am schönsten: Analytische Nutzung – Inhalte filtern, beurteilen, sinnvoll nutzen können

Im Geschichtsunterricht werden schon immer Quellen analysiert. Wichtige Schritte um Fälschungen zu erkennen, sind Bestandteil der Quellenanalyse (vgl. Daniel Bernsens Blogeintrag). In Zeiten „alternativer Fakten“ müssen Schülerinnen und Schülern dazu weiterhin und noch viel mehr ermutigt und befähigt werden.

Ob man ihnen den Umgang mit Wikibu zeigt, um Wikipedia-Artikel beurteilen zu können oder ob sie lernen mit Hilfe von Mimikama und anderer Anbieter Fake-News zu erkennen und Internetquellen angemessen beurteilen zu können – letztlich war das immer schon Ziel von (Geschichts-)Unterricht. Im übrigen halte ich es für eine gute Idee mit den Schülern selbst einmal News zu faken, z.B. mit dem Online-Wahn-Generator!

Am allerschönsten: Produktive Nutzung digitaler Medien – produktionsorientiert arbeiten

Ihr volles Potential entfalten digitale Medien, z.B. Tablets und Smartphones, wenn die Schülerinnen und Schüler selbst damit arbeiten. 

Sie erstellen mit Hilfe einer Tabellenkalkulation im Geschichtsunterricht aus Zahlenreihen Grafiken und werten diese anschließend aus. Es können interaktive Erklärfilme z.B. mit Touchcast Studio erstellt werden, die für die Abiturvorbereitung später genutzt werden können. Mit Hilfe einer Greenscreen (siehe Bild und Beitragsbild) kann man sich einfach in historische Zusammenhänge versetzen. Die Dokumentation der eigenen Arbeit ist mit Hilfe von Portfolios (z.B. Mahara), aber auch in Blogs und Wikis möglich. Auch digitale Bücher, mit Videose und Audios angereicherte Bücher lassen sich z.B. mit dem BookCreator leicht erstellen. Hier gibt es tausende Anwendungen und Ideen!

Erst auf diese Weise entfaltet die Nutzung digitaler Medien im Unterricht ihr volles Potential: in der Hand von Schülerinnen und Schülern!
 

 

 

Filme: kostenlos & legal in der Schule zeigen

Heute morgen sprach mich in der Schule ein Kollege an, der mich fragte, wie man denn jetzt eigentlich an Filme von der „Kreisbildstelle“ (!) kommt. Ich sagte ihm: „Kein Problem, du kannst alle Filme auf deinen Rechner herunterladen und den Schülern zeigen, neu schneiden, vertonen!“ „Jetzt mal im Ernst!“, entgegnete er. Er konnte sein Glück kaum glauben, als ich ihm klar machte, dass das wirklich geht und das dieses Vorgehen auch noch völlig legal ist (anders als so manche Youtube-Vorführung im Unterricht). Seit Neuestem kann man als nordrhein-westfälischer Lehrer sogar den Schülern einen Code zur Verfügung stellen und sie können sich die Filme zu Hause ansehen.

Die Internetseite, die das ermöglicht heißt EDMOND NRW und ist für alle Lehrerinnen und Lehrer des Landes kostenlos verfügbar. Zunächst muss man sich aber über das eigene Medienzentrum einmalig anmelden. Das geht inzwischen ganz komfortabel online. Die Anmeldung wird vom Medienzentrum überprüft. Fertig!

Wer sich anmeldet, bekommt nun ein Suchfenster gezeigt, mit dem er nach vorhandenen Online-Medien, aber auch nach den im Medienzentrum vor Ort vorhandenen Offline-Medien (wie DVDs) suchen kann. Die folgende Übersicht erklärt, wie sich ein so gefundenes Suchergebnis zusammen setzt:

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Gefällt einem ein Medium, kann man es mit einem (dann grün markierten) Stern auf einer vorläufigen Medienliste (oben rechts) sammeln. Wieviele Medien man bisher aufgenommen hat, kann man der steigenden Anzahl in der Medienliste sehen. So lässt sich z.B. eine Auswahl aus Filmen für die kommende Unterrichtssequenz treffen. Anschließend lässt sich durch einen Klick auf die Medienliste eine inhaltlich-fachliche Medienliste (z.B. zum Thema „Nationalismus“) dauerhaft anlegen.

Klassische Medien laufen aus

Bei manchen Medien gibt es allerdings keinen Download, sondern ein Einkaufswagen-Symbol. Diese Medien sind als Hardcopy im Medienzentrum zu entleihen – wenn es denn noch eines gibt. Bei unserem Medienzentrum im Rhein-Kreis Neuss kann man sich die Medien auch liefern lassen. Wer möchte, kann sich – allerdings nur als Lehrer im Kreis Neuss – die Anschaffung von Medien für Edmond wünschen.

Für Schülerinnen und Schüler auch zu Hause verfügbar

Das Beste kommt zum Schluss: Will ich, dass die Schülerinnen und Schüler im Sinne des Flipped-Classroom-Prinzips die Filme bereits vorbereitend gucken, kann ich ihnen jede beliebige Liste per Mausklick auch zum ansehen zu Hause zur Verfügung stellen. Dazu wähle ich oben unter „Konto“ den Link „EDU-ID“ aus und kann dann mit Hilfe des Buttons eine EDU-ID-Liste, z.B. Klasse 7a oder Leistungskurs Geschichte 13 erzeugen. Diese lässt sich noch mit einem Kommentar versehen: „Hier die Filme, die ihr bis zur Klausur gesehen haben solltet!“ 😉 Die danach erzeugten Codes gibt man nun den einzelnen Schülerinnen und Schülern, die sich auf der Edmond-Seite damit anmelden können. 

Wählt man bei den erzeugten IDs die Ausdruckfunktion, geht es noch viel leichter. Es wird automatisch ein QR-Code (inkl. Integrierter EDU-ID) erzeugt, den man den SuS zeigen kann: Code scannen, Medienliste wählen, Film gucken!

Anleitungen Schritt für Schritt zum Nachlesen

Videotutorials zur Edmond-Nutzung

Wer lieber noch einmal filmisch gezeigt bekommt, wie Edmond funktioniert, kann sich die nagelneuen Videotutorials von Georg Weber ansehen. Er zeigt, wie man recherchiert, Medienlisten anlegt, mit Edu-IDs arbeitet usw. 
Zum schnellen Einstieg verleitet auch die Grafik von Marc Seegers (Medienzentrum Viersen). Wenn Sie darauf klicken, werden Sie zu einer vergrößerten, interaktiven Version weitergeleitet:

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